Performance Kunst ist längst eine eigenständige Kunstgattung mit der Kraft im Dazwischen. Braucht die Performance Kunst eigene Orte der Aufführung oder bleibt sie in den tradierten Gattungen im Übergang und Queeren aufgehoben?
Performance Kunst ist die Grenzgängerin zwischen den Disziplinen. Sie ist aus den Grenzüberschreitungen der bildenden Kunst, des Theaters, des Tanzes, der Musik und der Literatur, aber auch dem Kabarett entstanden. Performances finden oft in ihrer angestammten Kunstgattung und in ihren tradierten Präsentationsräumen statt. Im Ausstellungsraum, Konzertsaal, Club, auf der Theater-, Tanzbühne oder im öffentlichen Raum. Die Aufführungsorte mit ihren Rezeptionstraditionen und ihren disziplinären Bedingtheiten schwingen immer mit und schreiben sich in die Arbeiten ein. Die Unterschiede der Produktionsbedingungen sind gross. Performance Kunst ist immer auch wieder auf sich selbstgestellt, sie entsteht und inspiriert sich aus den unterschiedlichsten Subkulturen und unterschiedlichsten künstlerischen wie gesellschaftspolitischen Diskursen. Avantgarde, Pionierin, Digital Nerd. Es gibt eine verstörende Vielfalt von Haltungen, die alle Performance Kunst neu erfinden, prägen und die jeweiligen Regeln ignorieren. Verschiebungen und Fokuswechsel – erst irritierend – führen zu Veränderungen der Genres. Trotz unterschiedlichsten Traditionen, Fragestellungen und ästhetischen Praxen wird Performance als Begriff in allen Disziplinen verwendet. Im wahrsten Sinne entgrenzt. Wo gibt es Parallelen, was haben wir miteinander zu tun?