Paul Maheke

Geister in den Mauern usw

 

Birgit Widmer als Zeugin für Lumpen Station

Paul Maheke

Die erste Performance findet im leeren Raum statt. Den stelle man sich vor mit einer grossen Fensterfront, wo die Zuschauer:innen Platz nehmen, und mit drei relativ hohen, weissen Wänden, in diesem Teil des Museum Tinguely welcher eine Art Halle ist.

Es ist fünf Uhr und die Performerin erscheint in einem wallenden Gewand, Unverständliches murmelnd, räuchert sie den Raum. Das ist eine Art Zeremonie. Möchte sie uns in einen gewissen Zustand versetzen? Ich kann dem nicht wirklich folgen und ertappe mich, wie ich mich immer wieder frage: Was soll das? Die Performerin überzeugt mich nicht durch die Handlungen wie Räuchern und Tarot-Legen. Da ist aber die Musik, die Akkustik, welche an einen Herzschlag erinnert, auf- und abschwillt. Deren Unmittelbarkeit folge ich unwillkürlich.

Der Gang der Performerin den Wänden entlang, die Vermessung des Raumes mittels Vor- und Rückwärtsgehen, mit dem Ohr an der Wand hörend, finde ich ebenfalls ein sehr überzeugendes und spannendes Seherlebnis. Weil sie den Raum zu durchmessen scheint und gleichzeitig diesen erweitert durch Vermittlung von Ahnung auf noch weitere Dimensionen. Das ist für mich die Stärke dieser Performance, sie stellt den Bezug zum sichtbaren, sowie unsichtbaren Raum her.