Im Panorama

steht der „das isch Chabis“ Tisch von Daniela Ardiri.

Im Frühling 2022 führen wir im Rahmen der Berufsfeldpraxis ein neues Ausstellungsformat ein: Tovaglia. Tovaglia heisst Tischtuch auf Italienisch und beschreibt sowohl das Medium wie auch das Zentrum des Ausstellungsdisplays. In loser Folge (etwa 8 × pro Jahr) werden wir in Zusammenarbeit mit einer Künstlerin oder einem Künstler ein Tischtuch für die Master-Küche produzieren, das während einiger Wochen aufliegt und wenigstens einmal, nämlich zur Vernissage, mit einem zum Motiv des Werks passenden Essen bespielt wird. Das Thema des Tischtuchs kann sich im ganzen Raum, vor allem aber auf der töpfergrauen Wand fortsetzen – sei es in diskursiver oder in visueller Form.

Die Master-Küche wurde 2018 auf dem 3. Stock der Viscosi eingerichtet. Der Raum ist gross, hell und wird sowohl von Studierenden wie auch von Dozierenden und ihren Gästen auf vielfältige Art genutzt: nicht nur zur Speisezubereitung, sondern auch als Treffpunkt, Seminarort, Ausstellungsort, Performanceplattform, Lounge … Seinen multiplen Funktionen zum Trotz fehlt dem Raum so etwas wie eine eigene Identität. Oder auf jeden Fall ist eine solche nicht sichtbar, nicht fassbar. Mit dem Projekt Tovaglia wollen wir eine solche Identität entwickeln oder vielleicht eben auch nur blosslegen.

Ausserdem interessiert uns das Tischtuch als ein Ausstellungsformat, das von seiner horizontalen Ausrichtung her ungewöhnlich ist und auf besondere Weise nach Interaktion verlangt – einer Interaktion notabene, die uns zurückführt zu dem, was eine Küche immer auch ist: ein Ort, wo es ums Essen, ums Tafeln, um den Austausch über Töpfe und Teller hinweg geht.

Das erste Tischtuch ist von Daniela Ardiri. Für das nächste Tuch gibt Daniela die Einladung weiter.